Was habe ich wieder ein schönes Buch für meine Leseratten entdeckt: das Sortierbuch!
SorTIERbuch von Ann Cathrin Raab
Und damit die Kinder zum Thema geführt werden, habe ich in dieser Stunde einfach einmal eine Kiste Legosteine ausgekippt und gemeint: Sortiert mal! Das haben die Kinder mit Feuereifer gemacht und festgestellt: man kann ja nach ganz unterschiedlichen Varianten sortieren: nach Farben, nach Größe, nach Art der Teilchen (Räder, Figuren).
Lauter lose Legos. Lossortiert!
Und schon waren wir mitten im Sortierthema (ehrlich, so fleißig wie meine Kinder in der Stunde sortiert haben, werden die Kinderzimmer daheim nicht aufgeräumt). Jeder durfte nach ein paar Minuten vorstellen, für welche Sortierart er sich entschlossen hat und wir kamen zum eigentlichen Vorlesen:
Eine herrlich verrückte Idee steckt hinter dem Sortierbuch, die uns allen eine wunderbare Gruppenstunde bereitet hat. Die Idee: im Buch gibt es auf jeder Doppelseite jede Menge ganz unterschiedliche Tiere. Die sind ganz einfach illustriert und tummeln sich immer unter einem anderen Motto.
Das Motto habe ich verdeckt und habe die Kinder jedes Mal raten lassen, nach welchem Schema die Tiere sich wohl gerade am Sortieren sind. Das hat schon für manchen Lacher gesorgt: Flieger nach oben, Landtiere nach unten. Ja, das war noch ganz leicht. Aber manchmal musste man schon ganz genau schauen, wie sich die Tiere zusammen tun.
Danach haben wir alle ebenfalls kleine Tiere gestaltet und dann als Gruppe ebenfalls Sortier-Bilder auf ein Laken gelegt und uns Themen ausgedacht. Da waren alle mit Feuereifer dabei.
Gegen Ende haben wir uns dann noch sortiert: draußen haben wir uns nach Größe, Haarfarbe etc ebenfalls geordnet.
Das Sortierbuch kommt mit wirklich viel Spielfreude daher und fordert die Kinder auf, genau hinzuschauen und zu beobachten.
Im Wald begegnen wir auch der ein oder anderen Märchenfigur
Sommerferien – das bedeutet zwei Dinge: es sind weniger Kinder da und die Schule ist geschlossen, also kommen wir manchmal nicht so einfach in die Räumlichkeiten. Außerdem ist es so schön warm. Da haben wir uns etwas ausgedacht: Statt in der Lese- und Schreibwerkstatt treffen wir uns im Wald!
Aufräumen mal anders
Im Wald eine Aufräumaktion zu veranstalten wäre auch mal eine Idee – da gibt es bestimmt einiges zu tun. Wir waren zum Glück in einem Teil des Waldes, der relativ müllfrei ist. Und trotzdem haben wir aufgeräumt.
Zwei ausgezeichnete Bücher von Ursus Wehrli und Emily Gravett
Denn die Bücher „Aufgeräumt!“ und „Die Kunst aufzuräumen“ haben einen ganz anderen Blickwinkel aufs Aufräumen. Mehr dazu gleich…
…denn zuerst geht es auf Wanderschaft! Wir waren natürlich gut vorbereitet. Nicht nur, dass wir die Waldwege bereits kennen, wir haben außerdem an Picknickdecken, Trinken und Knabberei gedacht.
Im Wald gibt es viel zu entdecken. Zwei Kinder haben sich einen Spazierstock ausgesucht. Und immer, immer wieder wurden wir überall von Springkraut aufgehalten! Das ist, als ob man die Kinder durch einen Raum voller super Spielzeug zerren will, ohne dass sie sich ablenken lassen.
Zwischendurch: die Aussicht genießen
Nachdem wir uns eingerichtet und ein wenig aufgetankt haben, ging es mit der Geschichte los: In „Aufgeräumt!“ geht es um einen Dachs, der den Wald gerne sauber hätte.
Allerdings geht er mit seinen Ordnungsfimmel zu weit. Statt hier und da ein sauberzumachen und alles einigermaßen ordentlich zu halten, will er einfach alles zum Glänzen bringen. Den ganzen Wald. Und da hört er nicht auf – selbstverständlich geht das irgendwann schief.
Was für ein komischer Kauz, dieser Dachs. Darauf würde doch im echten Leben niemand kommen.
…
Oder?
Beweisstück A: Fotograf und Künstler Ursus Wehrli
Tannenzweig? Geordnet nach Bestandteilen!
Herr Wehrli ist dem ein oder anderem Kind aus der Sendung mit der Maus bekannt: Er nimmt alles Mögliche an ungeordneten Sachen und sortiert sie. Die Buchstabensuppe wird fein säuberlich alphabetisch geordnet. Das Bällebad? Nach Farbe der Bälle. Das Freibad? Nach Art der Gegenstände, Farben und Größen. Obstsalat, Sandkasten, moderne Kunst und Schriftzeichen, nichts ist vor ihm sicher.
Da gibt es nur eins, was wir anschließend machen können:
Den Wald sortieren
Vorher – nachher
Oh ja, das haben wir wirklich gemacht: Wir haben uns eine Stelle im Wald ausgesucht… und alles schön geordnet.
Fertigsortiert:
Nach Art der Gegenstände und nach Größe haben wir genau geschaut, was wohin gehört und einen festen Platz bekommt. Gemeinsam haben wir einen kleinen Fleck im Wald einwandfrei „aufgeräumt“!
geordnete Äste…… geordnetes Grünzeug…… und der Größe nach geordnete Kinder (und Hund).
Und dann mussten wir noch zurück nach Hause wandern… und alle 5 Meter für Springkraut anhalten.
Im Märchenwald
Einmal ist keinmal, deswegen wollten wir das Walderlebnis wiederholen. Brotkrumen mussten wir keinen folgen, aber trotzdem ging es dieses Mal märchenhaft in den Wald.
Wir haben sogar einen Waldweg gefunden, an dem weniger Springkraut wächst!
Bevor es an die Geschichte ging, haben wir die Gelegenheit genutzt, wieder etwas zu uns zu nehmen. Und dann haben wir uns darüber unterhalten, welche Bücher wir gelesen haben. Da waren ganz unterschiedliche dabei. Die drei ??? Kids – Räuberjagd und Ella, zum Beispiel, und ich selbst hatte die letzten Seiten von „Die Furcht der Weisen“ vor mir.
Und natürlich hatten wir ein Waldmärchen dabei: „Brüderchen und Schwesterchen“ ist wieder eins dieser Grimm-Märchen, die… grimmig sind. Im sonnenbeschienenen Wald ist die Geschichte besser vorzulesen als nach Sonnenuntergang.
Die darauffolgende Woche ging es wieder zurück in die Lese- und Schreibwerkstatt. Wir berichten!