Schlagwort-Archive: leseclub

Verrückte Lücken und selbstgemachte Radiergummi

So viele lustige, spannende oder abenteuerliche Aktionen haben bei uns in der Lese- und Schreibwerkstatt in den vergangenen Monaten wieder stattgefunden. Und Tatsache: wir kommen mit dem Bloggen darüber gar nicht hinterher!

Höchste Zeit also heute endlich wieder mal einen kleinen Einblick in eine Gruppenstunde zu geben.

Vor Kurzem war ich einer der drei Buchhandlungen die ich immer wieder besonders gerne empfehle: bei Anne Treib in Lebach, die zusammen mit der Bücherecke in Nalbach und dem Drachenwinkel in Diefflen für Büchermenschen wie mich absolut wunderbare Orte sind! Nette und gute Beratung überall. Herrliche Bücher in überschaubarer Zahl. Ehrlich: mit den ganz großen Ketten kann ich einfach nicht. Da erschlägt mich die Büchervielfalt und deshalb weise ich immer wieder gerne darauf hin, wie wertvoll die kleinen Buchhandlungen mit ihrer Übersichtlichkeit und Beratungsleistung sind. Wenn ihr eine solche Buchhandlung vor Ort habt, helft dabei mit, dass sie erhalten bleiben!

Bei Anne Treib entdeckte ich Radiergummi zum selber machen und weil ich Geschichten in der Schreibwerkstatt ja immer sehr gerne mit Aktionen verbinde, habe ich gleich eine ganze Ladung der Sets eingekauft. Zuhause stand ich dann vor der großen Frage, welche Geschichte ich denn zum Thema „Radiergummi“ wählen soll.

IMG_7529

Da fiel mir der wunderbar-flunkernde Onkel Theo ein, der seinen Nichten und Neffen zu allen möglichen Themen verrückte Geschichten erzählt, eine davon handelt tatsächlich von einem verfressenen Radiergummi. Die Geschichten kann ich euch zum Vorlesen gerne ans Herz legen. Sie sind herrlich schräg und haben eine sehr angenehme Vorlesedauer.

IMG_7532

Dann fiel mir noch ein zweites Buch ein, das im Moment bei uns zuhause ganz hoch im Kurs steht: Verrückte Lücken von Jens Schumacher. Der Autor war in der Schreibwerkstatt auch schon gelegentlich zu Gast und wir sind alle riesige Fans von dem was er schreibt und auch an Spielen erfindet. Auch auf dem Blog haben wir schon über Aktionen mit ihm berichtet.

Verrückte Lücken ist eine Reihe von ihm, die sooooo witzig ist. Zuerst legt man sich einen Wortvorrat an und sammelt Nomen, Verben, Adjektive und manches mehr. Diese werden dann in die Lücken einer Geschichte eingesetzt, was natürlich zu völlig irren Texten führt.

verrückte lücken

Weil unsere Gruppe mit über 20 Kindern an diesem Tag ordentlich besetzt war, füllten die Kinder in Gruppen die Geschichten aus und lasen sie sich gegenseitig vor. Was haben wir gelacht!

Im Anschluss dann ging es ans Radiergummi-Herstellen. Zuhause hatte ich schon vorgetestet und die Radiergummi sind wirklich klasse. Sie radieren fantastisch und man kann seine Fantasie so toll mit einbringen.

Es dauert ein Weilchen bis die Masse weich geknetet ist, aber dann sind der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt.

IMG_7467

IMG_7517

IMG_7518

Ruckzuck waren die zwei Stunden auch schon wieder vorbei und jeder nahm vorsichtig seinen Radiergummi mit nach Hause. Da kamen die Kunstwerke noch für eine halbe Stunde in den Ofen. Dann waren die Radiergummi bereit für ihren Arbeitseinsatz.

Bis zur nächsten Gruppenstunde

Christine

IMG_7533

Baoulé – Eine Geschichte aus der Elfenbeinküste

Versionen auf Französisch und auf Baoulé: http://wp.me/p3Ira7-IA#audio

N’Guessan Olivier Kouadio, engagierter Deutschlehrer an der Elfenbeinküste, war am Wochenende zu Gast in unserer Gruppenstunde.
Mehr zum Besuch.

Im Anschluss hat Olivier uns das Märchen von der Königin Abla Pokou aufgenommen, die ein großes Opfer bringen musste, um ihr Volk zu retten.
Tatsächlich basiert die Sage auf historischen Ereignissen und die Königin hat es wirklich gegeben. Mehr dazu auf Wikipedia.

Bereits seit 2014 haben wir eine Verbindung zu Oliviers Deutschclub „Martin Luther“ an der Elfenbeinküste. Durch eine Mail hatte ich damals von seinem Engagement und seiner Begeisterung für die deutsche Sprache und Kultur erfahren und Kontakt mit ihm aufgenommen. Wer mehr über die Anfänge unseres Clubaustauschs erfahren möchte, findet hier auf dem Blog unter der Kategorie „Elfenbeinküste“ auch noch mehr Informationen dazu:

{Besuch von der Elfenbeinküste} Eine besondere Gruppenstunde

1-DSCN8047

Einen wirklich ganz besonderen Gast hatten wir an diesem Samstag bei uns in der Lese- und Schreibwerkstatt zu Besuch.

N’Guessan Olivier Kouadio, engagierter Deutschlehrer an der Elfenbeinküste, war am Wochenende zu Gast in unserer Gruppenstunde.

Bereits seit 2014 haben wir eine Verbindung zu Oliviers Deutschclub „Martin Luther“ an der Elfenbeinküste. Durch eine Mail hatte ich damals von seinem Engagement und seiner Begeisterung für die deutsche Sprache und Kultur erfahren und Kontakt mit ihm aufgenommen. Wer mehr über die Anfänge unseres Clubaustauschs erfahren möchte, findet hier auf dem Blog unter der Kategorie „Elfenbeinküste“ auch noch mehr Informationen dazu.

Nun hat Olivier ein Stipendium vom Goethe-Institut bekommen, das ihm die Reise nach Deutschland und einen zweiwöchigen Aufenthalt in Berlin ermöglicht hat. Im Anschluss daran ging es für Olivier direkt weiter nach Freiburg wo er zur Zeit an einer Sprachschule hospitiert. Und von dort haben wir ihn nun ein Wochenende zu uns eingeladen.

Für uns alle stellte das persönliche Kennenlernen einen ganz besonderen Moment im Rahmen unserer Partnerschaft statt. Denn es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man sich übers Internet schreibt, oder sich tatsächlich persönlich begegnet. Wir alle waren sehr gespannt auf Olivier und er hat uns mit seiner Liebe zur deutschen Sprache richtig mitgerissen.

04-DSCN8034

03-DSCN8031

06-DSCN8041

Wir alle hörten ihm aufmerksam zu, wenn er davon berichtete, wie der schulische Alltag an der Elfenbeinküste für ihn und seine Schüler aussieht.

Klassen mit über 60 Schülern, Klassenräume die von den Schülern selbst sauber gehalten werden müssen, Schulgeld das sich nicht jeder leisten kann: da staunten unsere Leseratten nicht schlecht. Besonders nachdenklich machte es uns alle, wenn Olivier von Schülern erzählte, die aus den umliegenden Dörfern kamen und zu weit weg wohnten, um den Schulweg täglich meistern zu können. Diese werden von ihren Familien oft in kleinen Wohnungen eingemietet und müssen dort während des Schuljahres dann komplett alleine leben. Und das teilweise schon mit zehn Jahren. „Die Kinder werden früh selbständig“ erzählte Olivier und berichtet von seinem Wunsch, eine Art Jugendherberge für diese Schüler mit der Zeit aufzubauen, in der sie dann nicht alleine wohnen und betreut wären.

07-DSCN8044

08-DSCN8047

Viele Kinder hatten spontan ein wenig Taschengeld mitgebracht, auch die erwachsenen Gäste hatten Geld dabei und wir sammelten in einer Spendenbox für Oliviers Schüler an der Elfenbeinküste. Das tun wir auch weiterhin. Und sollte jemand von euch helfen wollen, dann schreibt mir doch einfach eine Mail an christine_sinnwell@web.de

Für uns ist dieser Austausch eine sehr besondere Erfahrung. Wir lernen viel über eine andere Kultur kennen und die Elfenbeinküste ist längst nicht mehr nur ein anonymer Punkt auf der Landkarte für uns.

Neben der Amtssprache Französisch gibt es über 60 regionale Dialekte, z. B. Baoulé, das von Olivier gesprochen wird.

Für euch und die Leseratten der Schreibwerkstatt hat Olivier noch eine Sage eingesprochen, in der er uns erzählt, wie es dazu kam, dass das Volk Baoule an der Elfenbeinküste lebte und welch traurigen Ursprung das Wort hat.

In den nächsten Wochen wollen wir mit unseren Leseratten auch Bilder zu der Geschichte malen.

Und auf Dauer überlegen wir schon, wie wir daraus ein kulturübergreifendes Projekt machen. Denn Olivier wird mit seinen Deutschclub-Mitgliedern weiter auf die Suche nach Geschichten und Sagen gehen und diese mit ihnen für uns einsprechen. Ret Samys hatte nun die wunderbare Idee, dass  wir  umgekehrt deutsche Märchen für die afrikanischen Schüler aufnehmen können. Und ich denke, dass das ein ganz herrliches Projekt werden wird. Auch hierfür brauchen wir die Spendengelder, denn wir würden für Oliviers Club gerne einen Beamer und einen Laptop besorgen, damit wir solche Projekte noch besser und direkter vernetzen könnten. Vielleicht begegnen sich unsere Gruppen ja irgendwann per Skype? Und Olivier könnte mit seinen Teilnehmern die Beiträge auf dem Blog gemeinsam anschauen.

Nun aber zu dem Märchen von der Königin Abla Pokou die ein großes Opfer bringen musste, um ihr Volk zu retten. Die erste Version ist auf Deutsch, dann kommt die Französische und dann könnt ihr euch das Märchen auch auf Baoulé anhören.

Tatsächlich basiert die Sage auf historischen Ereignissen und die Königin hat es wirklich gegeben. Mehr dazu hier.

Einen besonders schönen Buchtipp habe ich auch noch von euch. Das Buch habe ich von zwei wundervollen Leseförderinnen bekommen. Christine Kranz und Tina Seibert von der Stiftung Lesen haben es mir geschenkt (ihr habt damit aber so was von den Nagel auf den Kopf getroffen!) und ich empfehle es als Geschenkidee sehr gerne weiter.

Afrika – wie ist es da? heißt es und enthält viele bunte Geschichten aus Afrika. Für kleine Kinder- für größere Kinder: hier findet ihr eine sehr schöne Sammlung an afrikanischen Geschichten. Und manche davon finden sich auf der beiliegenden Hör-CD auch gleich noch vorgelesen vor.

afrika

Und Olivier konnte auch direkt bestätigen, dass der Baobab – der Affenbrotbaum – der im Buch in manchen Geschichten vorkommt, tatsächlich in den Dörfern eine große Bedeutung hat.

Viele Kinder hatten zur Gruppenstunde auch Kekse, Muffins und Knabbereien mitgebracht. Besonders bedanken wir uns bei der syrischen Familie von Osama, die für uns extra syrisches Essen zubereitet haben, was auch Olivier sehr gerührt hat.

01-DSCN8024

Und so sieht das Geld an der Elfenbeinküste aus:05-DSCN8038

Und unser genialer Quizmaster Ret Samys hat auch wieder ein Quiz über die Elfenbeinküste entworfen. Hier findet ihr es:   cotedivoire  Gar nicht so einfach, sage ich euch. Das Lösungswort ergibt den Namen einer wichtigen Stadt an der Elfenbeinküste.

Zum Schluss ein kleines Sprüchlein aus eigener Feder, das meine Gedanken zu diesem Wochenende zusammenfasst:

14022159_939948846117484_6077267439424222790_n

Liebe Grüße

Christine

Merken

Merken

Merken

{Lindbergh} Von fliegenden Mäusen und Strohhalm-Bruchlandungen zwischen den Buchregalen

1-DSCN7953

Als ich in der vergangenen Woche mit den Leseratten samstags „Die Reise“ gelesen habe, wusste ich noch gar nicht, wohin mich die Reise in den nächsten Wochen führen würde. Schon beim Vorlesen entstand ja die Idee mit den Kindern in der nächsten Gruppenstunde ein wenig zu forschen und zu experiementieren wie wir uns denn fortbewegen könnten.

Und natürlich sollte auch in dieser Gruppenstunde ein Buch im Mittelpunkt stehen. Mein wunderbar genialer Bibliothekar aus Leidenschaft Ret Samys hatte dann direkt nach „Lindbergh“ gegriffen und so tauchte ich zuhause ab in die wahrlich abenteuerliche Welt der kleinen, erfindungsreichen Maus. Beim Lesen und Betrachten der Zeichnungen war ich vollkommen fasziniert und wusste gleich, dass dies der perfekte Anschluss an „Die Reise“ für uns darstellt.

In „Lindbergh“ steht eine kleine Maus mit einer großen Idee im Mittelpunkt. Nichts geringeres als eine Flugmaschine möchte der kleine Nager bauen um damit nach Amerika zu fliegen. Und so macht sich der belesene Nager ans Erfinden und Experimentieren und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Was das Buch so besonders macht, sind die wirklich außergewöhnlich schönen Zeichnungen von Torben Kuhlmann, der mit diesem Buch seine Abschlussarbeit geschrieben hat und für „Lindbergh“ zahlreiche Auszeichnungen bekommen hat.

Und es vereint gleichzeitig die großen Träume der Menschen in sich: fliegen können, frei sein und natürlich auch der Aufbruch in eine neue Welt.

In den Zeichnungen finden sich so viele Details eingemalt, das Buch ist von der ersten bis zur letzen Seite unendlich liebevoll gemalt. Alleine die Idee, dass die Maus ihre Skizzen mit einem verkohlten Streichholz zeichnet: herrlich!

Und genau so experimentierfreudig wie die kleine Maus waren auch unsere Leseratten. Nachdem ich zu Beginn der Gruppenstunde erzählt habe, wie die Menschen sich anfangs nur zu Fuß fortbewegen konnten und dann immer mehr Erfindungen getätigt hatten, um später Wagen, Schiffe und schließlich Flugzeuge zu nutzen, war die Neugier der Kinder geweckt, als ich erzählte, dass ich heute ein Buch dabei habe, in dem es um eine kleine Maus mit einem großen Entdeckertraum geht.

Was so eine Maus wohl gerne erfinden würde? Das wäre sicherlich auch spannend zu erfahren und würde bestimmt zu der ein oder anderen spannenden Geschichte führen.

Doch wie auch die Maus und später Lindbergh wollten wir im Anschluss an das Buch auch in die Luft gehen. Dazu haben wir verschiedene Experimente vorbereitet. Die Kinder konnten zum Beispiel einen Strohhalm dessen Öffnung vorne verstopft wurde mit einer Pumpe durch den Raum schießen. Wie das funktioniert? Mit Druck natürlich, denn anders als Kuhlmanns Maus hatten wir natürlich keinen Dampfapparat.

3-DSCN7965

Und was passiert, wenn wir einen aufgefalteten Teebeutel anzünden? Durch den sogenannten Kamineffekt fliegen die Funken hoch in die Luft und wir sehen, dass heiße Luft aufsteigt was zum Beispiel wichtig für Heißluftballons ist.

2-DSCN7954

Dann ging es ans Bauen von Strohhalmgleitern. Hier konnten die Kinder sich Fluggleiter bauen und überlegen, ob sie eher dicke oder dünne Halme benutzen sollten, ob die Papierstreifen besser schmal oder breiter geschnitten werden damit der Gleiter möglichst weit fliegt.

5-DSCN7970

Am Ende testeten wir die Fluggeräte natürlich auch um zu sehen, wer an diesem Tag wohl dem Traum vom Fliegen am Nächsten gekommen war. Das Wettfliegen machte allen so großen Spaß, dass wir Runde um Runde ausprobierten.

7-DSCN7975

6-DSCN7972

Vielleicht bauen wir beim nächsten Mal auch noch Papierflugzeuge und testen diese dann auf ihre Weitflug- und Piouretten-Eigenschaften.

Den Abschluss unserer Gruppenstunde machte dann die Erfinder-App von Pettersson und Findus bei der die Kinder herrlich skurile Erfindungen zum Funktionieren bringen mussten.

4-DSCN7969

Und dann gibt es doch auch schon das nächste Buch von Kuhlmann „Armstrong“, das es nun bald zu entdecken gibt. Was habe ich dafür schon Ideen im Kopf. Angenfangen von einer Ballonrakete über… ach nein. Pssst! Ich darf doch nicht schon alles verraten.

Doch halt: eines muss ich euch ja noch verraten und das passt natürlich auch noch perfekt zu „Armstrong“ – das Spiel „Reise zum Mond“. Dieses Spiel eignet sich sehr gut um in einer Gruppe gespielt zu werden.

Der Spielleiter gibt den Satz „Ich reise zum Mond und nehme … mit“. Diesen Satz muss jedes Mitglieder der Gruppe nach und nach wiederholen und dabei einsetzen was es zum Mond mitnehmen würde. Aber Halt! So einfach ist das Spiel eben nicht, denn der Spielleiter hat sich eine Bedingung ausgedacht, die erfüllt sein muss damit man mit zum Mond genommen wird und natürlich weiß diese Bedingung zu Anfang nur er selbst.

Zum Beispiel könnte er nur rote Sachen akzeptieren oder nur Worte, die mit S anfangen.

Die Gruppe muss nach und nach dahinter kommen, was das System ist um mitgenommen zu werden. Bei jedem Satz antwortet der Spielleiter entweder mit:

Ja, du darfst mit zum Mond oder eben mit Nein. Du darfst nicht mitfliegen.

Meine Leseratten lieben das Spiel und zerbrechen sich sehr gerne die Köpfe darüber, was bei der jeweiligen Reise zum Mond wohl mitgenommen werden darf.

Und ich reise nun zwar nicht zum Mond, schicke aber meine kleinen Kinder gleich ins Reich der Träume. Davor lesen wir natürlich vor!

Zurück bleibt eine glücklich grinsende Oberleseratte, die den Kopf voller Ideen und das Herz voller Glücksgefühle wegen eines solch wunderbaren Bucheswie „Lindbergh“ hat.

Leselustige Grüße

Christine

 

 

2 Monate in der Elfenbeinküste

IMG-20150402-WA0001
Marie mit Olivier, dem Leiter des Deutschclubs, mit dem wir eine Partnerschaft haben

Seit einiger Zeit haben wir mit einem Partnerclub in der Elfenbeinküste Kontakt. Aus unserem Team hat Marie ein zweimonatiges Praktikum in der größten Stadt in der Elfenbeinküste, Abidjan, am Goethe-Institut gemacht. Das Leben dort ist ziemlich unterschiedlich zum Leben in Deutschland, deswegen erzählt sie uns ein wenig davon:

Meine Eindrücke aus der Côte d’Ivoire

Mein Flug von Paris nach Abidjan hat ein bisschen mehr als 6 Stunden gedauert. Neben

mir saß eine nette, aber völlig übermüdete Ivorerin, die vor mehr als 20 Jahren ausgewandert ist, um in den Staaten erst zu studieren und anschließend dort zu leben und zu arbeiten.

Man sollte wissen, dass es keine Direktflüge von den USA nach Abidjan gibt und alle über Europa fliegen müssen. Sie hatte eine Reise von fast einem Tag hinter sich. Sie war sehr offen und nett – eine Eigenschaft, die für ihr Land und ihre Kultur repräsentativ ist.

Als das Flugzeug schließlich landet, gibt sie mir ihre ivorische Handynummer. Ich fand das zwar nett, aber auch ein bisschen merkwürdig, da ich sie kaum kannte. Jetzt weiß ich, dass es hier ganz normal ist. Die Menschen hier gehen sehr offen mit ihren Handynummern um und erwarten das selbe von mir. So sehr ich mich der Lebensweise hier anpassen möchte, ist meine (mittlerweile ivorische) Handynummer etwas, das ich nur sehr selten herausgebe.
Die Menschen rufen hier für alles Mögliche mal eben an, sei es nur für ein ‚Coucou‘ (umgangssprachlich für Hallo) oder weil sie dich länger nicht gesehen haben. Die vielleicht nett gemeinten Gesten werden ganz schnell zum Albtraum, wenn dich die Personen mehrmals am Tag und vor allem zu unsäglichen Zeiten anrufen.
Ein weitaus wichtiger Grund, warum ich meine Nummer nur selten herausgebe, ist, dass die meisten, die mich fragen Männer sind und mich auf der Straße angehalten haben, um nach der Nummer zu fragen.

Warum mich hier so viele fragen? Weil ich weiß bin. Viele denken, nur weil meine Haut heller ist, habe ich Geld oder finden mich deswegen attraktiver. Im Laden sucht man vergeblich Selbstbräuner, stattdessen findet man Crèmes, die den Teint bleichen sollen. Ich falle hier selbst im größten Gewusel der Stadt auf. Daran muss ich mich immer noch gewöhnen.

IMG-20150422-WA0000Das sind alles Dinge, die jeder anders aufnimmt. Was mich am meisten hier wurmt, ist, dass ich anders behandelt werde, nur weil ich eine andere Hautfarbe habe. Ich sehe dazu keinen Grund und achte stets darauf, den Leuten den selben Respekt zuzuweisen, wie sie mir und lasse es nicht zu, dass ich eine Sonderbehandlung bekomme, auch wenn es nicht immer in meiner Macht steht.

All diese Sachen sind mir z.T. bewusst aber auch z.T. unbewusst aufgefallen, noch bevor ich aus dem Flughafen gegangen bin. Einmal aus dem Flughafen, empfängt mich ein Temperaturunterschied von fast 25 Grad, ich bin erst einmal heilfroh, dass mich meine Chefin und ein Fahrer aus dem Goethe-Institut abgeholt haben. Der Fahrer verstaut meine Sachen und fährt mich zu meiner Wohnung, wobei er kleine Umwege fährt, um mir die Stadt bei Nacht zu zeigen.

IMG-20150430-WA0000

Ich bin dankbar für den Fahrtwind, der mir durch das offene Fenster entgegendröhnt. Abidjan liegt direkt am Meer, somit ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was die gefühlte Temperatur höher erscheinen lässt, als sie tatsächlich ist. Dennoch sind über 30 Grad Durchschnittstemperatur nicht ohne. Während wir so dahinfahren, fällt mir der Verkehr auf.
Ich sehe Autos die so zerdellt sind, dass es so aussieht, als seien sie schon verschrottet geworden und notdürftig mit Klebeband wieder zusamengeflickt.
Es gibt kaum Straßenmarkierungen, keiner hält sich an irgendwelche Regeln, die man in Deutschland so präzise befolgt, alles sieht einfach anders aus. Für mich ist das ein ganz neuer Anblick, da ich Europa vorher noch nie verlassen habe.

Zum Glück weiß der Fahrer besser als ich, wo ich wohnen soll, denn Straßennamen oder gar Hausnummern gibt es hier äußerst selten. Als wir vor dem Hausblock stehen, kommt uns einer der beiden Wächter entgegen, die Tag und Nacht am Eingang wache stehen. Das hat hier jeder Hausblock mit annähernd europäischen Standart. Er und der Fahrer helfen mir mit meinen Koffern in den 3. Stock zu kommen. Ich sperre meine Wohnungstür auf und finde eine weitaus bessere Wohnung vor wie erhofft.
Allerdings zahle ich auch einen stolzen Preis für sie.
Das Goethe-Institut liegt äußerst zentral, somit sind die Wohnungen teuer, wenn man in der Nähe wohnen möchte. Seit die afrikanische Zenralbank (mit ihren 1500 europäischen Mitarbeitern) wieder im Land ist, steigen die Wohnungspreise enorm an. Sie konkurrieren problemlos mit den Mietpreisen der größten deutschen Städte.

 IMG-20150330-WA0000 IMG-20150330-WA0001 IMG-20150330-WA0002 IMG-20150330-WA0003 IMG-20150330-WA0004 IMG-20150330-WA0005 IMG-20150330-WA0006
Bilder der Wohnung – Klick für größere Bilder.
IMG-20150330-WA0007
Die Klimanalage – mein Lebensretter!

Obwohl meine Wohnung einige Macken vorweist – Wasser, das aus dem Wasserhahn ins Waschbecken und von dort aus direkt auf den Boden fließt, anstatt in das dafür vorgesehene Rohr oder der einzige Schrank, der nicht nutzbar ist, weil sich Holzwürmer eingenistet haben, um nur ein paar zu nennen – bin ich doch sehr zufrieden mit meiner ersten eigenen Wohnung. Ich wohne besser als der Großteil der Bevölkerung und ich sehe keinen Grund meine Lebensqualität dadurch eingeschränkt zu sehen.

IMG-20150501-WA0002Ich habe das große Glück eine andere Praktikantin des Instituts als Nachbarin zu haben. Gerade in den ersten Tagen war das sehr hilfreich. Sie zeigte mir die Gegend, in der wir wohnten und so wusste ich schnell wo der nächste Supermarkt und der nächste Obst- und Gemüsemarkt waren. Sie machte mich auf viele Sachen aufmerksam und erklärte mir viele Sachen.
Z.B. wie man hier Taxi fährt. Ganz im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den meisten Taxis kein Taxameter und falls doch wird es nie benutzt. Stattdessen erklärt man dem Taxifahrer ungefähr wo man hinmöchte (man orientiert sich an großen Gebäuden, Werbeschildern, Kirchen oder Schulen, da die meisten Straßen keine Namen haben) und verhandelt, bevor man einsteigt, mit dem Taxifahrer um den Preis.

So fuhren wir dann auch ins Goethe-Institut mit dem Taxi. Von Außen ist das Institut leicht anhand des Schriftzuges und der typischen grünen Farbe zu erkennen. Auch hier gibt es Wächter, die Tag und Nacht auf das Institut aufpassen.

Ich werde zu meiner Chefin gebracht uns sie begrüßt mich nett und offen. Sie zeigt mir das Institut und alle, die dafür arbeiten. Sie beschreibt das Institut als kleine Oase und ich muss ihr zustimmen.

IMG-20150331-WA0000

Arbeitsplatz am Goethe-Institut

In der Mitte gibt es einen kleinen bepflanzten Innenhof und auch rundherum hibt es hier und da immer wieder Pflanzen und sogar ein paar Palmen. Mir wird mein Arbeitsplatz gezeigt und erklärt was ich in den nächsten 2 Monaten machem werde. Die Sprachabteilung des Goethe-Instituts ist für die Sprachkurse im Institut, aber auch für die Deutschlehrer und Schüler in der Côte d’Ivoire, Mali, Burkina Faso und Guinea zuständig. Es gibt aber auch eine Außenstelle, die für die anderen Länder vor Ort der Ansprechpartner ist.

Die Côte d’Ivoire ist mit 250 000 Deutsch lernenden Schülern das Land im frankophonen Afrika, in dem am meisten Schüler Deutsch lernen. Das Institut unterstützt die Deutschlehrer mittels Buchspenden von Lehrwerken, Fortbildungen und Expertise. Die Arbeit ist nicht leicht, da niemand so genau weiß wieviele Deutschlehrer es genau gibt. Das Goethe Institut hat vor einem Jahr begonnen eine eigene Liste von den Namen und Kontaktdaten von jedem Lehrer zu erstellen mit dem in Kontakt waren. Mittlerweile sind es über 1000 und fast täglich kommen neue dazu.

Gerade zum Ende des Schuljahres kommen viele Lehrer vorbei und bitten um kleine Präsente und Bücher, um die besten Schüler auf ihren in der Schule organisierten Deutschtagen honorieren zu können oder sie laden uns zu ihren Deutschtagen ein. Vielen davon müssen wir absagen, weil es einfach zu schwer ist die Orte zu erreichen, weil die Straßen dorthin zu schlecht sind, als dass man sie unter einer Tagesreise erreichen könnte. Dennoch haben wir einer Handvoll zugesagt.

Eine weitere Aufgabe momentan ist den Aufenthalt von mehreren Deutschlehrern und Schülern in Deutschland zu organisieren. Das Institut bietet jedes Jahr Stipendien an, die es Deutschlehrern ermöglicht, in Deutschland Fortbildungsseminare zu machen und den Schülern in Deutschland einen Sprachkurs zu machen. Den Aufenthalt zu organisieren nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, da man jedem für jedes Formular hinterhertelefonieren, Flüge buchen, Termine für die Visumsbeantragung und Vorbereitungstreffen organisieren muss. Hier läuft alles in einem ganz anderem Tempo ab.

Momentan läuft alles aber noch chaotischer ab als sonst, denn überall wird gestreikt. Als ich hier ankam, streikten die Studenten an der Uni, weil sie nicht genügend Material haben. Dann lief die Uni für ein paar Tage, bis die Dozenten einen unbefristeten Streik ankündigten, weil vor Jahren versprochene Zusatzzahlungen noch immer nicht in Kraft getreten sind. Der dauert mittlerweile schon 3 Wochen. Immer wieder streiken dann auch die Lehrer an den Schulen. Warum?

  1. Als das Militär streikte und mit Panzern die ganzen Straßen blockierten, hatten sie ihre Forderungen innerhalb von 2 Tagen durch.
  2. Im Moment ist Wahlkampf und die Politiker versuchen, kurz vor der Wahl noch Stimmen für sich zu sammeln.
    Und
  3. streiken sie, weil ihr Gehalt auf Grund früherer Streiks gekürzt wurden. Ein nicht enden wollender Teufelskreis.

Die Leidtragenden sind die Schüler und Studenten.

Dieser Text ist als Vorlage zu einem Zeitungsartikel in der Saarbrücker Zeitung entstanden.

Unser kleines Vorweihnachtswunder – Hilfe für die Elfenbeinküste

Mein persönliches kleines Weihnachtswunder findet momentan jeden Tag Stück für Stück statt…

Vor einigen Tagen/Wochen habe ich bei fb und in unserem Gemeindeblatt eine Bitte geäußert: Stifte, Schokolade, Seife, Schulsachen und manches mehr wollte ich für unsere Leseclubfreunde an der Elfenbeinküste sammeln.
Mehr über das Projekt findet ihr auf dem Blog, wenn ihr Elfenbeinküste in unser Suchfeld eingebt.
Niemals hätte ich damit gerechnet, dass so viele Menschen dieser Bitte nachkommen würden und eine solche Welle der Hilfsbereitschaft losgetreten wird.
Wir bekommen von so vielen Menschen Tüten und Kisten mit so vielem von dem, was wir für Olivier Kouadio und seine Schützlinge brauchen. Ich bin so gerührt! Menschen, die mich gar nicht kennen, schicken mir Pakete zu und als ich erzählt habe, dass wir auch Hilfe beim Porto brauchen (und das brauchen wir in der Tat dringend, denn wir werden fast 1000 € brauchen um all die gespendeten Dinge nach Afrika zu senden) haben nun auch Leute angefangen für unsere Portokasse zu spenden. Ein Dank geht an dieser Stelle auch schon einmal an Dirk Boudier und seine Komturei.
Deshalb auf diesem Weg: ein tiefes, von Herzen kommendes DANKESCHÖN!
1-DSC_4757

Auf dem Bild seht ihr, wie in unseren Gruppenstunden momentan Woche für Woche Spenden eingehen.

Ihr sorgt dafür, dass mein Herz voll ist von weihnachtlichen Gefühlen und ich glaube seit ich ein Kind war, habe ich den Geist der Weihnacht nie stärker gespürt, wie in diesem Jahr!

Da uns das Zusammensuchen des Portos sehr beschäftigt, kann ich euch an dieser Stelle schon einmal verraten, dass wir ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen haben. „Rettet die Weihnachtskarte“ heißt es und wir hoffen, dass wir damit einen guten Teil des Portos stemmen können. Doch dazu bald mehr!

Hier seht ihr schon mal wie fleißig meine Jugendgruppe am Vorbereiten der Aktion ist:

2-DSC_4760

3-DSC_4761

Eine wunderbare vorweihnachtliche Zeit!

Christine

Blick zur Elfenbeinküste – So war der Deutschlandtag

Eine Art Prolog zu diesem Blogpost:
Diesen Beitrag habe ich euch monatelange vorenthalten. Irgendwie habe ich beim Veröffentlichen etwas falsch gemacht und er wurde gar nicht veröffentlicht sondern nur auf ein anderes Datum geplant. Gerade habe ich es bemerkt und reiche ihn euch nun schnell nach. Denn er ist etwas ganz besonderes. Geschrieben hat ihn Olivier, direkt von der Elfenbeinküste aus für euch. Wer es noch nicht weiß: seit einigen Monaten haben wir einen Clubaustausch zur Elfenbeinküste. Dort hat Olivier mit sehr viel Liebe und Engagement einen Deutschclub an der Schule an der er unterrichtet aufgebaut.
Auf der Suche nach Hilfe für seinen Club in Form von Büchern, Schreibmaterial etc. hat er auch nach Deutschland geschrieben und seine Mail hat auf Umwegen auch zu unserer Lese- und Schreibwerkstatt gefunden. Wir fanden das Engagement großartig und halfen gerne und darüber hinaus entwickelt sich nun auch eine kulturelle Brücke zwischen unseren Ländern und Kulturen.
In wenigen Wochen wollen wir übrigens wieder ein Paket nach Afrika senden und vielleicht hat der ein oder andere, der hier mitliest, die Möglichkeit uns Spenden in Form von Stiften, Heften, T-Shirts, Seife, Zahnbürsten und vielem mehr zukommen zu lassen.
Doch nun lasse ich Olivier erzählen.
1-journee allemande 037
Hallo allerseits
ich heiße Kouadio N’Guessan Olivier und bin Deutschlehrer für die Sekundarstufe 1 in der Côte d’Ivoire-Elfenbeinküste (Westafrika) .Am Azaguiés Gymnasium bin ich lehrtätig seit 2005. Da die deutsche Sprache mich ständig in ihren Bann zieht, habe ich einen Deutschclub am Gymnasium gegründet. Im Deutschclub wird alles auf Deutsch gemacht. Die Schüler lesen, machen Skechte, singen und sagen Gedichte auf.
Um den Lerneifer der Schüler für die deutsche Sprache zu ermöglichen, haben wir am 21.Mai 2014 einen Deutschtag veranstaltet.In diesem Rahmen haben  wir vor diesem Tag  die Unterstützung an Schulmaterialien und Geldspende von eurem Team, ich meine von dem Leseclub von Nalbach bekommen.
Dafür sind wir Euch ewig dankbar.
Dank Euch war der Deutschtag klasse, die Leistungen der Schüler waren überzeugend, denn die waren motiviert.
Überdies haben wir die besten Deutschschüler und die Mitglieder des Deutschclubs belohnt.
Es gab insgesamt 59 Schüler, alle wurden belohnt.
Der Höhepunkt des Deutschtages war die Anwesenheit des deutschen Botschafters Herr Karl Prinz. Dann kamen die Leiterin der Spracharbeit vom hiesigen Goethe-Institut Frau Mareike Steinberger und ihre Assistentin.
Neben Eurer Unterstützung haben wir auch aus eigener Initiative einigen deutschen Instituten (Deutschem Bundestag, Deutsche Welle, Cornelsen- Verlag, Hueber- Verlag,Klett -Langenscheidt…) geschrieben,um Sachspenden zu kriegen.Sonst könnten wir nicht alle Schüler belohnen.
Jedenfalls bleibt für uns Eure Hilfe beträchtlich größer.
Danke vielmals sind unsere Worte an Euch.
Hoffentlich bleiben wir in Kontakt und auf diese Weise bauen wir die Brücke zwischen unseren beiden Ländern.
Jetzt mache ich Schluss und melde mich sehr bald bald Euch.
1-100_3309(1) 2-100_3328 3-journee allemande 037 4-IMG_0117 5-journee allemande 108 6-journee allemande 125

Chocri-Schokolade und Reisekugeln

Seit einigen Wochen bauen wir ein ganz besonderes Projekt auf: Einen Leseclubaustausch mit einer Gruppe an der Elfenbeinküste. Zu dem Thema findet ihr alles zum Leseclub in Azaguié und den Jugendlichen, die mit ihrem Lehrer Olivier Kouadio deutsch lernen, hier.

Unser Einstieg geht wie fast alles Gute durch den Magen. Die Elfenbeinküste ust bämlich eines der größten Länder, was den Schokoladenexport angeht. An der Elfenbeinküste hat eine Schokoladen-Firma ein Fair-Trade-Projekt aufgebaut: Chocri.

Auf chocri.de kann man nicht nur Schokolade kaufen, man kann sie auch selbst erstellen: Zutaten, Form, Schokoladensorte, Verpackung… Und wir haben als Lese- und Schreibwerkstatt Rabatt bekommen. Der Firma hat unser Austausch mit Afrika so gefallen, dass wir einen 50%-Gutschein bekommen haben.

Also durfte bei uns jede Leseratte seine eigene Schokolade (bis zu 10€) gestalten und wir haben sie dann bestellt.

Dann war es endlich soweit: Die fair gehandelte Schokolade ist angekommen.
10419829_705693836156350_820013833_nMy special Chocolate 10438742_705693772823023_702553439_nLieblingsschokolade 10410075_705693762823024_1420596345_nAnna’s Schokolade und mehr

Träum… Schokolade!

Aber gut, es ging nicht nur um Schokolade.
Dieses Mal wollten wir auch wieder ein wenig kreativ sein. Dazu sollte sich jeder Worte zum Thema „Reisen“ einfallen lassen und sie auf kleine Zettel schreiben.

Die Worte kommen dann in ihre eigene kleine Weltkugel:
10388387_705693759489691_1013603383_n

Dann wurde gezogen und im Kreis herumerzählt: Einer fängt die Geschichte mit dem gezogenen Wort an, der Rest lässt seine Kugel noch verschlossen, bis er dran ist. Und am Ende hatten wir eine komische Geschichte mit noch komischerem Ende.

Inzwischen schien die Sonne immer weiter und es wird nicht kühler. Trinkpause war angesagt.
Und dann wurde gespielt.

Passend zum Thema fingen wir mit selbst ausgedachten „Reise zum Mond“-Spielen an. „Ich fliege zum Mond und nehme… mit“, der Spielleiter ist der einzige, der die Regel kennt und darf immer zum Mond. Alle anderen müssen überlegen, nach welcher Regel sie auch Dinge zum Mond mitnehmen dürfen.

Und dann… wurde gewerwolft. Erst ganz normale Runden. Anschließend, um es schön verwirrend zu machen, mit einer kleinen Änderung: Statt einer Rolle pro Spieler hatte nun jede Hand eine Rolle!

Nachtrag: Die Schokolade schmeckt gut. Selbst die am ekligsten klingenden Schokoladenmischungen stellten sich am Ende als sehr, sehr lecker heraus.

Elfenbeinküste!

Heute im Blog: Afrika, Rückblick13-DSC_0150 auf den Bücherflohmarkt und ein neues, großartiges Projekt mit einem anderen Leseclub, das uns hoffentlich für sehr lange Zeit begleiten wird. Und ein paar Rondelle.

Vor etwa zwei Wochen erreichte uns eine wundervolle Nachricht und interessante Gelegenheit. Eine Nachricht aus dem fernen afrikanischen Land der Elfenbeinküste und eine Gelegenheit eines Deutschlehrers, der dort in der Nähe der größten Stadt Abidjan in einem Gymnasium einen deutschsprachigen Leseclub aufgebaut hat. Genauer in Azaguié, einer Kleinstadt ungefähr 25 km von Abidjan entfernt. Azaguié ist eine Agrarstadt mit ca 12000 Einwohnern.
Hier auf der Welt ist die Elfenbeinküste:

Quelle: Wikimedia Commons

Elfenbeinküste. Kleiner Crashkurs. Frühere französische Kolonie, unabhängig seit 1960. Deswegen ist die Amtssprache Französisch, daneben werden ca. 70 andere gesprochen. Sie ist ungefähr so groß wie Deutschland, hat aber fünfmal weniger Einwohner.
Bildung in den höheren Schichten ist anscheinend hervoragend. Leider sieht es insgesamt nicht so gut aus: Fast 45% der Bevölkerung kann nicht lesen und schreiben.

Deswegen ist es wichtig, dass Leseclubs – eigentlich egal, wo in der Welt – unterstützt werden. Wir unterstützen uns ab jetzt gegenseitig. Naja, wir… und unsere Freunde natürlich.
Durch den Bücherflohmarkt konnten wir schon einiges organisieren. Bücher, vor allem. Aber niemals wäre das Paket, das wir in die Elfenbeinküste schicken wollen, so groß geworden, ohne dass uns zwei Leute großartig bespendet hätten.
Margarete Fell aus der Nalbacher Bücherecke war schon bei einigen Aktionen der Lese-und Schreibwerkstatt dabei und wir freuen uns, dass sie für dieses Projekt ein Sponsor werden konnte.
Und die Gemeinde Nalbach ist auch dabei. Sie hat uns DVDs und CDs und mehr rund um die Gemeinde Nalbach gestiftet. So wird unser Partnerclub eine bessere Idee von unserer Umgebung haben.
14-DSC_015121-DSC_015815-DSC_015219-DSC_0156

Dazu auch Schreibmaterial, Bücher zu verschiedenen Themen (unter anderem Weihnachten, ein Thema, das uns beschäftigen wird, Deutschland und aktuelle Bücher) und ein paar Kleinigkeiten. Das wird ein toller Anfang für unsere Brieffreundschaft. Eine, vielleicht sogar zwei große Kisten kommen zusammen. Das alles zu verschicken wird nicht billig, um die 100 Euro, denn Bücher sind schwer.

A propos Bücherschleppen, kurzer Rückblick auf den Bücherflohmarkt: Es war ein Riesenerfolg! Wir sind von 8.000 bis 10.000 Büchern insgesamt ausgegangen. Stattdessen haben wir nach ersten Schätzungen 8.000 Bücher verkauft! Auch sonst ist alles super angekommen, vom Kuchen über die Leseratte bis hin zu Kinderprogramm wie Monster-Lesezeichen basteln oder Bücher mit Geheimfach. Wir haben unsere Rekorde mal wieder gebrochen.

Nachdem wir also unser neues Projekt besprochen haben und die Spenden bewundert haben, die Dirk Boudier aus der hilfreichen OSMTH Komturei St. Wendel und Christine organisiert haben, wollten wir ein wenig kreativ sein.
Uns sind Sätze rund ums Thema Afrika eingefallen, drei Stück pro Person.
Anschließend wurden die Blätter auf den Boden verteilt und jeder konnte sich 7 Sätze aussuchen.

Dann geht es an’s Schreiben.

Hier ein paar unserer Arbeitsfrüchte:

Hakuna Matata
Wir gehen auf Safari.
Elefanten stapfen durch die Wüste.
Hakuna Matata.
In Afrika ist es heiß.
Es gibt nicht viel Wasser.
Hakuna Matata.
Afrika ist sehr weit weg.
Von Pyramiden bis zum Kap der guten Hoffnung

Wir gehen auf Safari!
Afrika ist sehr groß.
In Afrika regnet es wenig.
Wir gehen auf Safari!
Afrika ist sehr weit weg von Deutschland entfernt.
In Afrika wohnen Affen.
Die Zebras trinken am Wasserloch.
Es ist heiß in Afrika.
Wir gehen auf Safari.

Am Ende war noch genug Zeit, die Gedichte schön aufzuschreiben und mit Bildern auszuschmücken. Damit werden wir die Wände der Lese- und Schreibwerkstatt verschönern.

Euer Ret Samys

Merken