Schlagwort-Archive: kinderbuch

Der Junge aus der letzten Reihe (von Onjali Q. Raúf)

Lesecafé ist in unserer Gruppe der älteren Leseratten ein monatliches Treffen, bei dem wir uns (mit Tee & kleinen Naschereien) gegenseitig erzählen, was wir in letzter Zeit gelesen haben. In diesem Jahr haben wir damit angefangen, das Lesecafé über Videokonferenz aufzubauen. Hier ist nun ein Auszug aus einem der Lesecafé-Treffen!

Elisa hat ein Buch gelesen und erzehlt uns davon:

Es geht um ein Flüchtlingskind, das kommt in die Klasse und setzt sich in die letzte Reihe – deswegen auch der Name. Das Mädchen, das das Buch erzählt, will unbedingt sein Freund sein. Die Mama erklärt ihr zwischendurch, was ein Flüchtlingskind ist. Ahmet kommt aus Syrien und hat jemand bei sich, die für ihn alles übersetzt. Irgendwann erzählt er dann auch seine Geschichte, wie sie geflohen sind, beim Krieg, und zeichnet Bilder dazu. Allerdings hat man bei jedem Bild einen weniger gesehen. Am Anfang waren es „ich, Papa, Mama, Schwester und Katze“, auf dem 2. Bild war die Katze weg, auf dem nächsten war die Schwester weg, auf dem anderen war die Mama weg, danach kam kein Bild mehr.

Es kommt heraus, dass auch der Papa weg ist und die Katze verlorengegangen ist, als sie über Berge gewandert sind, die Schwester ist ertrunken, als sie auf einem Boot über das Meer gefahren sind. Und die Mama und der Papa sind irgendwo zurückgeblieben.
Jetzt will das Mädchen die Eltern wiederfinden.

Christine ergänzt:

Der Junge findet in der Klasse tatsächlich ein paar, die es gut mit ihm meinen, die sich mit ihm anfreunden, aber es ist auch umgekehrt: Er findet auch welche, gerade einen, der richtig fies ist. Man hört dann durch die Kinder auch so die Parolen und die Einstellungen der Eltern durchschimmern. Gerade wenn’s um Flüchtlinge geht, „Flüchtlingspack“ und wie man das ganze titulieren kann und so.

Elisa hat gerade die Stelle gemacht, an der habe ich fast geheult, wie ich das gelesen habe, mit der Schwester, die irgendwann weg ist. Die Kinder fassen aber einen großen Plan, die haben nämlich überlegt, wenn sie der Queen einen Brief schreiben und die Queen kriegt diesen Brief, die kann sich doch dafür einsetzen, dass der Papa, dass die Mama, dass irgendjemand vielleicht gefunden wird. Dann gibt’s auch eine Szene, wo sie versuchen, mit der Königin Kontakt aufzunehmen.

Es ist also ein Buch, dass richtig tiefgehend ist. Vergisst man nicht so schnell. Es ist ein Kinderbuch, ich finde auch, es ist so richtig gut für Kinder geschrieben. Die Autorin, die das geschrieben hat, die hat auch ganz lange an solchen Flüchtlingssachen gearbeitet, die hat mit ganz vielen gelebt. Die kennt sich also richtig aus, die hat ganz viel mitbekommen und mit ganz vielen Organisationen gesprochen.
Also wirklich, wirklich wirklich gutes Buch.

Das Kaninchenrennen (von Boris Koch)

Ein cleveres Buch über die scheinbar kleinen Ungerechtigkeiten. Und spannend bis zum Schluss!

Die Kleinstadt Niederrhode könnte verschlafen langweilig sein, aber stattdessen dreht sich hier alles um Kaninchen und das jährliche Kaninchenrennen. Dadurch wird einiges ziemlich schräg und einmal im Jahr drehen alle durch, den alle 10-jährige bekommen ein Kaninchen und natürlich wollen sie im Kaninchenrennen gewinnen. So auch Tim… aber durch eine Reihe von Missgeschicken bekommt er ein dreibeiniges Kaninchen! Wie soll er da nur gewinnen? Langsam lacht ihn die ganze Stadt aus, denn es gibt da noch die Geschichte seines Vaters. Aber Tim gibt nicht auf und zusammen mit seinen neuen Freunden Pascal und Lissy bereitet er sich auf das Rennen vor…

Kurztipp

 

Idee & Umsetzung:  redfull redfull redfull redfull redfull 5/5
 Viele Geschichten, die „Probleme“ behandeln, haben normalerweise das „Problem“ thematisch stark im Vordergrund – und solche Bücher sind wichtig, aber sie können zäh werden. Hier sind die verschiedenen Umstände, die von der Gesellschaft abgelehnt werden, eher ein fester Bestandteil einer sonst sehr rebellischen Geschichte und es spielt fließend in die Situation ein. Ich bin beeindruckt.

Wenn Kaninchen so wichtig werden wie in dieser Geschichte, dann spielt es nicht wirklich eine Rolle, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist – aber Traditionen sehen das vielleicht anders, denn Mädchen bekommen nur Zwergkaninchen. Ein Grund mehr, sich verbissen zur Ziellinie vorzukämpfen. Wenn Gewinnen so wichtig ist, wie herausfordernd ist es dann, gar nicht mitzumachen? Wenn jeder meint, dass drei Beine für ein Kaninchen nicht ausreichen und deswegen noch mehr Hindernisse erstellen, ist das gerecht?

Personen: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
 Starke Figuren. Die beste Eigenschaft ist hier aber eine, die sich in den wenigsten Kinderbüchern richtig findet: sie entwickeln sich und sie ändern ihre Meinung – und vor allem der Held der Geschichte. Sie stellen erfolgreich Dinge in Frage und irren sich manchmal. 👏
Schreibstil: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
Weltenbau: redfull redfull redfull redfull redhalf 4,5/5
Niederrhode ist eine etwas merkwürdige Stadt, aber sie ist von hinten nach vorne durchdacht. Seit die Stadt vor 400 Jahren durch das unbekannte Kaninchen auf eine Gefahr aufmerksam geworden ist, durchdringen Kaninchen und das Rennen das alltägliche Leben, die Regeln, den Unterricht und das Denken der Bewohner.
Am Ende hatte ich richtig das Gefühl, einen guten Teil der Stadt und deren Bewohner kennenzulernen.

Man kann das Buch mit Fantasy-Romanen vergleichen, nur mit Kaninchen statt Magie – und ganz besonders wichtig ist bei Fantasy immer, dass trotz der ungewöhnlichen Situation trotzdem alles glaubwürdig wirkt – das macht es doppelt so schwierig, aber Boris Koch hat es hinbekommen. Es hätte an jeder Stelle schiefgehen können, aber nie habe ich mich als Leser unterschätzt gefühlt.

Geschichtsstrang & Spannung: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
Das Buch habe ich fast in einem Rutsch gelesen. Die Geschichte ist immer in Bewegung, aufmerksam und jederzeit bereit einen kleinen Haken zu schlagen.
Lesespaß: redfull redfull redfull redfull redhalf 4,5/5
Ich war überrascht, wie erfrischend gerissen der Autor das alles eingefädelt hat und freue mich schon darauf zu erfahren, wie er am Samstag die Lesung hinbekommt.

Ein kleiner Gedanke zu den Illustrationen: Es gibt ein Daumenkino in der Seitenecke, was ein klarer Pluspunkt ist, schade nur, dass dadurch eigentlich schon das Ende vorweggenommen wird. Außerdem sind sowohl da als auch auf dem Cover weniger Kaninchen als eher Hasen zu sehen.

Buchtipp von Ret

Sinnsationell – Teste deine Sinne! (Dorling Kindersley Verlag)

Inhalt:
Das Buch ist voller Geheimnisse und Rätsel. Es geht darum seine Sinne auszutesten. Man kann Farben erraten, Muster erkennen, Experimente auszutesten und seine Augen auszutricksen.
Man kann in dem Buch auch fühlen.

Meine Meinung:
Mir hat das Buch gut gefallen. Am besten gefällt mir die Stelle, an der man am Buch riechen kann. Mir gefällt, dass da so viele Tipps drinstehen.

Kurztipp

Idee & Umsetzung
4 / 5
Bilder 3 / 5
Lustig 1 / 5
Abenteuer 2 / 5
Rätsel & Auflösung 5 / 5
Gehirnschmalz 3 / 5
Charaktere 3 / 5
Lesespaß 4 / 5

Buchtipp von Giulia

{Forum Lesen} Leserunde: Hallo Leben, hörst du mich?

Christine, ich und natürlich alle anderen, die jede Woche aufs Neue helfen, die Lese- und Schreibwerkstatt Wirklichkeit werden zu lassen, haben viele Ideen, die wir irgendwann gerne mal ausprobieren wollen. Heute schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!

  1. Endlich kommen wir dazu, eine Leserunde zu veranstalten! Die Mittwochsgruppe der Lese- und Schreibwerkstatt ließt gemeinsam ein Buch, Stück für Stück: Hallo Leben, hörst du mich? von Jack Cheng.Wer das Buch selbst hat, oder es sich noch besorgt, kann gerne mitmachen! Dazu lest ihr am besten Punkt 2:
  2. Forum Lesen ist ein längeres Projekt, das wir schon seit einiger Zeit planen. Hier werden wir versuchen, den verschiedenen Organisatoren, Projekten und Interessenten der Leseförderung eine Austauschmöglichkeit zu geben, Ideen zu sammeln und gemeinsam an Aktionen zu arbeiten. Die Leserunde ist die Gelegenheit, das Online-Forum zu testen! Hier geht es mit der Leserunde los!

Wir leben in interessanten Zeiten!

Ret

Septimus Heap – Magyk (von Angie Sage)

Diesen Buchtipp habe ich auf einem alten Stick gefunden. Ich habe euch die Staubschicht entfernt und den Tipp auf den Blog kopiert.

 

Das Buch: Silas Heap ist ein Magier – der siebte Sohn eines Magiers. Sein siebter Sohn Septimus verschwindet kurz nach seiner Geburt. Der siebte Sohn eines siebten Sohnes eines Zauberers verfügt über ungewöhnliche magische Kräfte. Ist der totgeglaubte Septimus deswegen entführt worden? In der Zwischenzeit wird das Findelkind Jenna aus Mitleid in die Familie Heap aufgenommen. Die von Menschen und Geistern bewohnte Burg, an der die Heaps leben wird von einem Wald voller magischer Wesen umkreist, Wendromen, Panzerkäfer, Wolverine, Hexen und viele andere. Als unter der tyrannischen Herrschaft der Königin das Zaubern verboten wurde, brachte Silas seinen Kinder das Zaubern bei. So färbten sich bei allen Kindern die Augen unter dem Einfluss der Magie grün – alle, bis auf Jenna. Nur die verschollene Prinzessin kann der Königin ihre Schranken weisen, wenn sie auf den Thron steigt. Bis aber herauskommt, wer die Prinzessin ist und wo Septimus steckt, müssen sich die Heaps und Jenna vor der Königin in Sicherheit bringen. Denn Jenna steht im Verdacht, die Thronerbin zu sein.

Die Autorin: Angie Sage, in London geboren, lebt als freiberufliche Illustratorin un Autorin in Cornwall. Sie studierte Grafikdesign und Illustration an der Art School in Leicester. Bislang vor allem durch Bilderbücher bekannt, legt sie mit Septimus Heap ihren ersten Roman vor. Inzwischen gibt es insgesamt vier Bände über den Zauberer Septimus Heap.

Meine Meinung: Wenn man in dieser magischen Welt die Geheimnisse lüften will, muss nicht nur dieses, sondern gleich alle Bücher lesen. Angie Sage baut Geheimnis um Geheimnis und Lösung um Lösung auf die vorherigen Bücher von Septimus Heap auf. Trotzdem erscheint jedes Buch vollständig. Genial. Außerdem ist die Reihe leicht und spannend geschrieben, mit einen Schuss Witz. Sie ist nicht nur für Kinder geeignet, sondern auch für alle Erwachsene, die ihre Fantasie fliegen lassen wollen.

Buchtipp von Ret

Wenn der Windmann kommt (von Antonia Michaelis)

Diesen Buchtipp habe ich auf einem alten Stick gefunden. Ich habe euch die Staubschicht entfernt und den Tipp auf den Blog kopiert.

 

Das Buch: Patrick ist umgezogen. In der neuen Umgebung trifft er auf eine weiße Krähe, die jeden Tag anders heißt, und auf die sehr rätselhafte Pareidolie. Sie lebt im Wald, alleine mit der Krähe und ihrer Mutter. Beide leben dort, weil sie sich vor dem Windmann verstecken, der scheinbar alles in Pareidolies Leben verändern kann – zu ihrem Ungunsten. Zum Glück ist das Mädchen eine Hexe, genau wie ihre Mutter. Oder? Nach einer Weile kommen Patrick Zweifel und er macht sich zusammen mit Pareidolie auf die Suche nach dem Windmann. Denn hinter dem Windmann steckt eine Geschichte, die etwas traurig ist, aber ein gutes Ende nimmt.

Die Autorin: Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie in Augsburg, wo sie im Alter von fünf Jahren bereits anfing zu schreiben. Nach dem Abitur arbeitete sie in Südindien ein Jahr lang als Lehrerin. In Greifswald studierte sie anschließend Medizin, trieb sich zwischendurch ein wenig in Nepal, Peru und Ghana herum, und begann Geschichten für Kinder und Jugendliche zu veröffentlichen. Heute lebt die Autorin mit Mann, kleiner Tochter und 3000 Quadrat,etern Brennesseln in der Nähe der Insel Usedom.

Meine Meinung: Für mich ist das der beste Roman von Antonia Michaelis. Es ist einfach das Beste von ihr drin: Eine gute Geschichte, einfach und in einem Rutsch zu lesen und eine wunderbare Ausformulierung. Am Anfang jedes Kapitels steht immer ein Gedicht von Pareidolies Mutter, fast unmöglich zu verstehen, aber wirklich schön. Erst am Ende der Geschichte kann man erahnen, wie es ausgeht – bis dahin ist es aber geheimnisvoll und spannend. Für dieses Buch gilt: Wenn man an etwas glaubt, selbst wenn es das eigentlich gar nicht gibt, kann es trotzdem wirklich werden.

Ab 8.

Buchtipp von Ret

Arthur Unsichtbar (von Louise Arnold)

Diesen Buchtipp habe ich auf einem alten Stick gefunden. Ich habe euch die Staubschicht entfernt und den Tipp auf den Blog kopiert.

 

Das Buch: Der Graue Arthur ist ein Geist. Nur was für einer? Er hat schon alles versucht: Poltergeist, Trübsalverkünder, Schreckgespenst, Snorgel, die Liste ließe sich endlos weiterführen. Dadurch hat er in der Geisterwelt schon fast überall Freunde gefunden, aber er weiß immer noch nicht, was er für ein Gespenst werden soll. Alle anderen Gespenster haben Geschichten, jeder andere Geist wird irgendwie gefürchtet, nur er nicht. In der Zwischenzeit hat der Junge Tom es schwer in der Schule: Jeder lacht ihn aus. Da beschließt Arthur sein unsichtbarer Freund zu werden. Doch unsichtbare Freunde werden nur vom Kind gesehen werden, Tom kann aber keine Geister sehen. Trotzdem versucht Arthur ihm zu helfen. Als Tom dann von einem Auto beinahe überfahren wird und im Krankenhaus wieder aufwacht, sieht er – Arthur. Denn nun kann Tom alle Gespenster sehen. Das gab es seit Jahrhunderten nicht mehr!

Meine Meinung: Geister von der freundlichen Seite, keine üblen Freunde, auch wenn man bei einigen aufpassen sollte. So wie jeder hat Tom seine Probleme in der Schule. Und in solchen Zeiten braucht man einen Freund, in dem Fall: Arthur, das liebenswerte Gespenst. Vor diesem Buch braucht man sich nicht zu fürchten, man sollte es estattdessen lesen und Spaß daran haben.

Die Autorin: Louise Arnold, geboren 1980 in Morden (England), schrieb schon im Alter von vier Jahren ihr erste Gedicht. Nachdem sie die Schule beendet hatte, reiste sie ein Jahr mit Rucksack quer durch Amerika. 2003 schloss se ihr Studium an der Universität von Kent ab und lebt nun mit ihrem Lebensgefährten in Canterbury. In der Freizeit stöbert sie bei eBay oder auf Garagenflohmärkten, färbt sich die Haare und leiht sich Nachbars Katze aus, bis sie sich ihre eigene Siamkatze zulegen kann. Im Jahr 2003 gewann sie mit Arthur Unsichtbar, ihrem ersten Roman, den BBC News Online Kinderbuch-Schreibwettbewerb.

„Wer sich die geschichte von Arthrs und Toms großem Abenteuer ließt, wird sich wünschen, auch so eien besonderen Freund zu haben – ob unsichtbar oder nicht.“

Kirkus Review

Buchtipp von Ret

Die Hexenfalle (von Alex Shearer)

Diesen Buchtipp habe ich auf einem alten Stick gefunden. Ich habe euch die Staubschicht entfernt und den Tipp auf den Blog kopiert.

 

Das Buch: Carly – eigentlich Scarlet –  ist schon seit Langem auf der Suche nach einer besten Freundin. Als dann Meredith neu in die Klasse kommt, will sie mit ihr befreundet sein, ganz besonders, weil Meredith irgendwie merkwürdig ist: Sie steht immer allein neben den anderen Schülern, sie ist ständig ernst und spricht altmodisch. Meredith wird von ihrer Großmutter Grace in die Schule gebracht. Obwohl, eigentlich ist es immer umgekehrt, denn die alte Dame ist  langsam und überhaupt nicht rüstig. Als Carly aber mit Grace anfängt zu reden, erzählt ihr die „Großmutter“  ihre ungeheuerliche Geschichte. Grace ist in Wirklichkeit Meredith, der junge Körper wurde ihr von der damaligen alten Dame gestohlen! Denn durch Astralprojektion, die Kunst, den Geist ohne den Körper reisen zu lassen, konnte die jetzige Meredith, eine Hexe, den Körper übernehmen. Carly lässt sich nach einer Weile überreden und probiert ebenfalls die Astralprojektion aus – mit fatalen Folgen.

Meine Meinung: Mit allen möglichen Gedankengängen erzählt Carly ihre Geschichte vom Alltag zum Albtraum.

Alles scheint normal zu sein, bis etwas neues kommt, etwas, womit niemand rechnen kann. Wenn es dann noch so haarsträubend und schwarzmagisch ist, ist es nicht leicht, sich aus der Gefahr zu befreien. Wie fühlt man sich im Körper einer älteren Person? Carly weiß es…

Für Kinder und Jugendliche ab 12.

Der Autor: Alex Shearer hat mehr als ein Dutzend Bücher für Erwachsene wie Kinder veröffentlicht und zahlreiche erfolgreiche Fernsehserien, Filme, Theaterstücke und Hörspiele geschrieben. Er lebt mit seiner Familie in Somerset, England.

Buchtipp von Ret

Die Welt der wilden Tiere – Im Süden (von Dieter Braun)

Die Welt der wilden Tiere – Im Süden
(von Dieter Braun)
ISBN: 978-3-86873-734-9
Verlag: Knesebeck
140 Seiten

Unser Planet hat eine wahnsinnige Artenvielfalt mit so vielen schönen Tieren. Leider ist der Mensch heute die Hauptursache für das Aussterben von Tierarten. Wenn wir uns klarmachen, wie wertvoll gerade das ist, was uns noch unbekannt ist, haben sie vielleicht eine Chance. Was geht also auf der anderen Seite der Erde vor?

Tiersachbücher gibt es jede Menge. Trotzdem sticht manchmal eines heraus, weil es anders und wundervoll ist. In diesem Buch werden 88 exotische Tiere aus der unbekannteren südlichen Hälfte unseres Planeten vorgestellt – in größter Farbenpracht und in stilisierter Form. Die Bilder sind etwas Besonderes: In einem Sachbuch sieht man normalerweise Fotos oder realistische Zeichnungen, aber hier sind sie in Computergrafiken flächenartig abgebildet – ohne dass Details vermisst werden. Sie erinnern an Scherenschnitt und Origami, mit glatten Kanten, deckenden Farbflächen, Drucktextur und geometrischen Formen.

Die Tiere kommen aus Südamerika, Afrika, Asien, Australien und Antarktika und sind mit Namen und lateinischen Bezeichnungen gekennzeichnet. Die Hälfte der Tiere hat einen kurzen Text mit Lebensraum, Verhalten und interessanten Wissensstückchen.

Dieses Buch fällt auf. Das grafische Design überzeugt mit satten Farben und (trotz Stil) maßgetreuen Formen. Manche Illustrationen bedecken eine Seite oder sogar Doppelseiten, andere spielen mit dem weitflächigem Weiß der sonst leeren Seite. Als Nachteil ergibt sich leider, dass die Texte zu den Tieren relativ kurz sind (und dass die Hälfte der Tiere gar keinen haben). Trotzdem ist es eine wunderbare Einleitung in die fremdartige Welt der Tiere.
Es ist so schön zum Ansehen. Beim Durchblättern läuft mir das Wasser im Mund
zusammen.

Was mir auch noch gefallen hat: Am Ende des Buches sind alle Tiere im Index nochmal illustriert aufgeführt.
Meine Favoriten im Buch: Kolibri, Buckelwal, Kalong.

Kurztipp

Bilder: redfull redfull redfull redfull redfull 5/5
Jedes einzelne Bild sollte als Poster aufgehängt werden!!!
Text: redfull redfull redfull redhalf fullbook 3,5/5
Leider ein bisschen wenig…
Buch- und Bildergröße: redfull redfull redfull redfull redfull 5/5
Mit mehr als A4 schön großformatig, aber nicht zu groß für’s Regal.
Preis/Leistung: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
Gerechtfertigte 30 € für eine Fülle an professionellen Bildern.
Lesespaß: redfull redfull redfull redfull redhalf 4,5/5

Buchtipp von Ret Samys

Maulwurfstadt (von Torben Kuhlmann)

Maulwurfstadt
(von Torben Kuhlmann)
ISBN: 978-3-314310274-5
Verlag: NordSüd
32 Seiten
Ab 4 Jahren

Torben Kuhlmanns Bilderbücher fallen auf: aufwendige, realistische Illustrationen mit Steampunk-Ambiente und Retro-Look. Klar, dass sich da das Thema Erfindergeist und
Industrialisierung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt sehr gut eignen.

Maulwurfstadt erzählt sich fast ohne Worte. Eine kleine Einleitung und ein Abschlussatz, sonst nichts. Die Bildder sind dafür umso aussagekräftiger. Mit einem Maulwurf und einer grünen Wiese fängt es an, dann kommen mehr. Tunnel und Wohnräume werden gegraben. Zuerst ist noch alles gemütlich und überschaubar, aber dann kommen immmer größere Maschinen, verzweigtere Netzwerke und mehr Papierverwaltung. Aus einem Hügel werden schnell sehr viele und die früher grüne Wiese ist jetzt nicht mehr zu erkennen.

Genauso wie der Vorgänger Lindbergh ist das hier ein detailreiches Meisterwerk. Die „Fotos“ im Umschlaginneren, der Weltenaufbau mit den vielen technischen Details, die Maulwürfe im Arbeitsalltag… mann kann das Buch mehr als nur zweimal in die Hand nehmen und Neues entdecken.

Als älterer Leser bin ich da stark angesprochen, aber für Kinder im Bilderbuchalter sind die Brauntöne und die realistischen Bilder nicht automatisch ein Hingucker. Das ist sehr schade, denn das Buch ist natürlich sehr wohl für sie geeignet – aber gerade mit den Parallelen zur heutigen Entsprechung der Umweltverschmutzung und mit dem wenigen Text ist es vielleicht eher ein Buch, das sich mit einem Erwachsenen vervollständigt.

Besonders fies ist der eingebaute Silberstreifen am Horizont. Die Geschichte scheint ausschließlich in Richtung Industrialisierung, Umweltverschmutzung und Überfüllung zu gehen… bis man bemerkt, dass, anders als die Umschlagseiten am Anfang, die letzten Umschlagseiten in Form von Fotos und Zeiungsausschnitten tatsächlich eine Wendung bringen. Das ist zwar wahrscheinlich gewollt, aber trotzdem gemein versteckt.

Kurztipp

Idee & Umsetzung: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
Einrucksvolles Buch. Die Geschichte ist einfach, es gibt nur wenig begleitenden Text.
Bilder: redfull redfull redfull redfull redfull 5/5
Eine Wucht!
Text: redfull fullbook fullbook fullbook fullbook 1/5
Insgesamt 5 Sätze…
Buch-/Bildergröße redfull redfull redfull redfull redfull 5/5
Ideal für die Bilder ist alles schön groß.
Geschichte: redfull redfull redfull fullbook fullbook 3/5
Eindimensional, aber gut ausgeführt.
Tiefsinn: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5
Eine fast schon ideale Einführung in das Thema.
Vorlesen: redfull redfull redfull redhalf fullbook 3,5/5
Bei der Gelegenheit kann man das Thema weiter ausführen.
Lesespaß: redfull redfull redfull redfull fullbook 4/5

 

Buchtipp von Ret Samys