In diesem Jahr reisen wir an den vier Adventssamstagen um die Welt und schauen, wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird. Wir lernen fremde Bräuche kennen, basteln und backen passend zu jedem bereisten Land etwas und natürlich wartet jede Woche eine neue und spannende Geschichte auf uns!
Wir haben das große Glück, für jeden Termin einen Muttersprachler für jede Geschichte zu finden, der uns ein wenig über die Weihnachts- oder Winterzeit im jeweiligen Land erzählen kann
Am ersten Adventssamstag kam unser Nachbarland Frankreich zur Geltung.
Nach der Geschichte von der kleinen weißen Kugel, die sich in den père Noël verwandelt, wollten wir natürlich ganz viel wissen. Hier die wichtigsten Unterschiede zur Weihnachtstradition, wie wir sie eher in Deutschland kennen:
- Geschenke – gibt es erst am Weihnachtsmorgen, also am 25.!
- den 26. feiert man eher nicht
- am 24. Dezember geht es vor allem ums Essen – gerne ein Mahl mit vielen, vielen Gängen, um schön lange aufbleiben zu können
- dabei ist eins ganz wichtig: la bûche de Noël
Das ist ein Weihnachtskuchen, der wie ein Baumstamm aussehen soll. Ohne die bûche ist es einfach kein richtiges Weihnachten. Mehr dazu, warum, weiter unten.
- dabei ist eins ganz wichtig: la bûche de Noël
- Weihnachten ist insgesamt eine privatere Angelegenheit als in Deutschland, in den meisten Regionen gibt es in der Adventszeit und den ganzen Festtagen wie St. Martin, Nikolaus usw. keine Feierlichkeiten und festliche Ausschmückungen oder Adventskränze und -kerzen
- Weihnachtstraditionen haben viel mit der Region in Frankreich zu tun:
- an der deutschen und belgischen Grenze kommen uns die Weihnachstraditionen sehr bekannt vor, dort gibt es Weihnachtsmärkte, Dekorationen und sogar der Nikolaus kommt bei einem großen Fest vorbei. Vor allem in Lothringen ist der Nikolaus bekannt, der dort seine eigene (und etwas grausige) Legende hat
- in Südfrankreich gibt es die santons, Krippefiguren, die so mannigfaltig sein können, dass sie ein ganzes Dorf abbilden können
(und das Jesuskind darf ja nicht vor dem 24. kommen) - unser Gast war aber aus der Bretagne – eine Region die sowohl von keltischem Aberglauben als auch von der katholischen Religion geprägt ist und sich in der Geschichte ein wenig vom Rest von Frankreich abhebt. So lief Weihnachten in der Kindheit unseres Gastes ab:
- nach dem reichhaltigen Weihnachtsessen ging es in die Kirche zur Mitternachtsmesse
- kurz davor legt man einen Holzscheit in den Kamin, damit es warm ist, wenn man wieder zurückkommt – es wurde damals nicht jeden Tag geheizt
(dieser Holzscheit ist auch der Ursprung der bûche de Noël)
um sich vor bösen Geistern zu schützen, streut man in und um den Kamin herum Salz - wenn zur Weihnachtsmesse die Glocken klingen, so die Legende… hört man auch die Weihnachtsglocken aus dem Meer, denn dort sind verdammte Dörfer, die vom Ozean verschlungen wurden
Aber jetzt zurück zu unserer Stunde.
Kein Weihnachten ohne bûche? Ganz klar, dann mussten wir diesen Kuchen machen. Und zwar durften jedes Kind am Ende einen mitnehmen! 25 Stück wurden daraus. Den Biskuitteig haben wir in der Bäckerei vorbestellt.
Der Teig wird mit ganache gefüllt, einer Schokocreme. Dann wird er zusammengerollt und mit Schoko bestrichen. Mit einer Gabel werden schnell, bevor die Schicht trocknet, Rindenmuster gezogen. Mit grünem Fondant-Rest als Blatt und ein paar Deko-Streuseln gibt man dem Baumstammkuchen den letzten Schliff
Das ging dann aber so schnell, dass wir ein wenig überrascht waren! Also gab es noch ein Bastelangebot für zwischendrin dazu. Bevor ich euch also Bilder zu den fertigen bûches zeige, richte ich eure Aufmerksamkeit auf die wunderbar gestalteten Kerzen und Weinachtsbäume:
Wir waren schön fleißig!
Und jetzt, wie versprochen, die fertigen bûches de Noël. So sehen sie aus:
Und so schmecken sie:
Lecker!
Frohe Weihnachtszeit! Nächste Woche wird es italienisch!
Ret