In den Sommerferien findet unsere Lese- und Schreibwerkstatt ja auch immer statt. Eigentlich findet sie immer statt. Also bis auf Weihnachten und sehr hohe Feiertage. Irgendwie können wir uns einfach nie von den Büchern und all den Sachen trennen und gleichzeitig sind die Kinder, die nicht in Urlaub fahren meist sehr glücklich auch in den Ferien Aktionen machen zu können.
In den Feriengruppenstunden geht es aber viel spielerischer und spontaner zu, denn wir wissen nie ob wir mit 3 oder 13 Kindern in den Gruppenstunden sind.
Eine besonders einfache und sehr schöne Idee ins Erzählen zu kommen, haben wir in diesem Sommer ausprobiert. Es war einer der ganz heißen Tage und wir wollten nach Möglichkeit der Stauhitze der Schreibwerkstatt entkommen, denn dort knallte die Sonne erbarmungslos durch die Glasfronten.
So begannen wir auf dem Schulhof flache Steine zu suchen (und zusätzlich hatte ich einen kleinen Korb voller flacher Kiesel dabei). Diese Steine bemalten wir mit kleinen Bildern. Wir haben Acrylfarbe verwendet um sie wasserfest zu bekommen. Wichtig ist, dass ihr feine Pinsel habt und Motive aussucht, die man gut erkennen kann. Auch Lackstifte kann man gut für die Erzählsteine verwenden.
In der Sonne trockneten die Steine ganz schnell. Diese Zeit nutzen wir zum Aufräumen und dann konnte das Erzählen los gehen:
alle Steine kamen in die Mitte auf ein Tuch und dann durfte der erste einen Stein ziehen und begann eine Geschichte zu erzählen. Der nächste Erzähler war an der Reihe, zog einen neuen Stein und begann dieses Motiv in die Geschichte einzubauen. Und so ging es reihum weiter.
Mit den Erzählsteinen kann man natürlich viele weitere Varianten spielen und das ist das Schöne daran: sie sind einfach zu machen und bieten doch so viel Erzählspaß. Auch mit meiner Tochter habe ich zuhause weitere Geschichtensteine hergestellt, die nun in einem kleinen Säckchen auf den nächsten Erzähleinsatz warten.
Ich setze die Steine sehr gerne ein, weil sie so viel Fantasie entfalten. Die Kinder kommen oft auf Ideen, die man gar nicht vermuten würde, wenn man die Motive sieht. Zudem fördert es die Gruppendynamik. Wenn ein Kind einmal gar nichts mit seinem Stein anfangen kann (oder einfach etwas schüchterner ist) spielen wir es so, dass das Kind dann bestimmen darf, wer für es weitererzählen darf. So entsteht auch kein Druck beim Fantasieren.
Liebe Grüße
Christine